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Tiefflieger - Zum Thema - Schnatz / Analyse+Kritik(1)

Tiefflieger - Dresden 1945

 

 

Wer ist Dr. Schnatz und warum soviel Kritik an seinem Buch?

 

Ein themenorientierter Überblick zu seiner Person

 

Dr. Helmut Schnatz und Götz Bergander sind die einzigen Historiker, die aufgrund eigener Aktenrecherchen die geschilderten Tieffliegerangriffe im Februar 1945 bezweifeln. In ihren Argumenten und Ergebnissen sind methodische Mängel erkennbar und da sich beide auch auf Vermutungen stützen, stoßen sie bei den Dresdner Augenzeugen auf heftigste Kritik.

 

Während Bergander einer wissenschaftlichen Diskussion noch Raum gibt ("Meine These ist auch nur ein Erklärungsversuch"), verabsolutiert Schnatz sein Forschungsergebnis unnachgiebig. Hinzu kommt, daß er durch unsachliche Argumentation ("Truggespinste", "Theorie", "Dogmatiker") die emotional aufgeladenen Situation verhärtet. Die Kritik bezieht sich deshalb auch weniger auf die Resultate seiner Aktenforschung, sondern auf seine extreme, mithin aber leicht durchschaubare Wertung der Augenzeugen.

 

An einem Interview aus dem Jahr 2000, das die Dresdner schon vor seiner Buchpräsentation zur Kenntnis nehmen konnten, entzündete sich die andauernde Kontroverse. Die Presse reflektierte die Reaktionen.

 

Wer das Buch von Schnatz ("Tiefflieger über Dresden?") gelesen hat, wird mir vielleicht Recht geben:

Er argumentiert oftmals Satz für Satz verwoben und geht dabei mit seinen Interpretationen in die kleinste (oft sinnlose und überflüssige) Einzelheit, daß es mühsam ist, dem eine reale Kritik entgegenzusetzen. Zu solcher Einschätzung gelangen auch andere Kritiker.

Wer Schnatz nicht nur pauschal, sondern vor allem inhaltlich beurteilen will, muß sich seinen vielen Einzelargumenten stellen. Auf zwei Menü-Seiten bemühe ich mich darum.


Nicht nur in Dresden regte sich Widerspruch. Dazu ein etwas längerer, dafür aber  recht aufschlußreicher Situationsbericht über einen Vortrag von Schnatz zum Luftangriff auf  Swinemünde


Auf dem Deutschen Historikertag 2008 (TU Dresden) hat Schnatz in der öffentlichen Abendveranstaltung diesen Vortrag gehalten.

Dem Inhalt sind Kommentare hinzugefügt. Bemerkenswert - siehe im unteren Drittel des Textes - Zitat Schnatz:

Hat es nun Tiefangriffe gegeben oder nicht? Die Kommission meint, bis auf einen sehr kleinen Restzweifel - NEIN

Nun fragen sich die Dresdner, was das eigentlich ist:  Ein sehr kleiner "Restzweifel".


In seinem Buch „Tiefflieger über Dresden?“ widmet Schnatz ein ganzes Kapitel dem Thema: „Widersprüchliches und Ungereimtheiten in Literatur und Zeugenaussagen“ (s. Seiten 124 - 132). Seine Einstellung gegenüber Augenzeugen wird schon auf Seite 124 deutlich.

In der Tat ist es so, wer sich mit den Aussagen von Zeitzeugen befaßt, wird unter der Vielzahl an Berichten auch einige mit widersprüchlichen, bzw. nicht nachvollziehbaren Einzelheiten vorfinden.

Aber: Einzelne Berichte mit Ungereimtheiten mindern nicht den Wert aller sonstigen, auswertbaren Zeugenberichte. Ähnlich formuliert das Schaarschmidt in der 1. Auflage (2005) seines Buches "Dresden - 1945, Daten, Fakten, Opfer".


Schaarschmidt mit seinem grundsätzlichen Kritikansatz:

Ungewöhnlich, wie Schnatz die Erfahrungen zahlreicher Zeitzeugen mit einem psychiatrisch–psychologischen Konsularium als historische Quellen erledigt. ... (Weiterlesen)


Zum Teil gibt es für zweifelhafte Augenzeugenschilderungen ganz einfache Erklärungen. Die nachfolgenden zwei Beispiele zeigen, wie sich Schnatz selbst durch mangelhafte Zeugenanalyse und voreingenommene Arbeitsweise zum Opfer seiner (irritierenden) Bewertung gemacht hat.


Ein Beispiel, was übrigbleibt von einer Argumentation, wenn man diese hinterfragt.  Aus der Korrespondenz Bürgel-Schnatz, Thema "Bordkameras":


Wer nun glaubt, die Haltung von Schnatz gegenüber Augenzeugen genügend genau zu kennen, täuscht sich. Je nach Interessenlage können Augenzeugen für ihn sogar sehr nützlich sein. (Schnatz, Tiefflieger über Dresden? Seite 138 bis 144)

Kapitel "Tiefflüge im Elbtal: ein Luftkampf" Ein Kommentar.


Nachdenkliches! Noch während der Vorarbeiten zu seinem Buch bediente sich Schnatz präziser Erfassungs- und Analysemethoden von Augenzeugenberichten. Auf dieser Grundlage hätte (!) er folgerichtig zu dem gleichen Ergebnis gelangen müssen wie Bürgel.


 

Fortsetzung auf der Menüseite: Zu_Schnatz: Analyse+Kritik(2)

(Schnatz dort in direkter Auseinandersetzung mit Bürgel)

 









In eigener Sache:

 

Bei der Kritik an Schnatz geht es um das Aufzeigen methodischer Mängel und einseitiger Interpretation.

 

Dem Leser bleibt es überlassen, den zahlreichen und oft sehr ins Einzelne gehenden Beiträgen und Kommentaren zu folgen, soweit er das möchte. In jedem Fall erhält er die Möglichkeit, sich in dieser Auseinandersetzung ein Urteil zu bilden.

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Dr. Schnatz

zur Veröffentlichung meines

Zwischenergebnisses 2007

 

In seinem Email-Anschreiben vom 26.3.2007 äußert sich Schnatz zu dieser neuen Form öffentlich geführter Diskussion.

 

Zunächst bringt er darin sein Verständnis zum Ausdruck, daß Menschen, die die Luftangriffe auf Dresden durchgestanden hätten, traumatisiert seien und deswegen das wiedergeben würden, was sie glauben erlebt zu haben. Wofür er allerdings in zunehmendem Maße kein Verständnis mehr aufbringen könne, seien die Realitäten des Luftkrieges, die es ja unabhängig von den Erlebnissen der Zeitzeugen auch gäbe und die von den Historikern bei ihren Arbeiten heranzuziehen seien, und die mit Vorsatz und krampfhaft ignoriert und zurückgewiesen würden.

Mit diesem Vorwurf zielt er auf meine Forschung und meint, ich täte damit weder mir noch meiner Stadt einen guten Dienst und das fände er sehr bedauerlich.

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Dr. Fritz Marktscheffel

kommentiert in der

Luftwaffen-Revue 2/2001

den Zeitungsbeitrag

„Mythos Menschenjagd“  

SZ, 12./13.2.2000, S. 15

 

Die Behauptung, die Dresdener Bevölkerung habe vor dem 13./14.Februar 1945 keine Erfahrungen im Luftkrieg  gehabt, ist unwahr. Laut Bergander  fanden bereits Ende 1944 und am 16. Januar 1945 Luftangriffe auf Dresden statt. Darüber hinaus wurden schon seit längerer Zeit Ziele in der näheren Umgebung von Dresden wie u.a. die Raffinerie Ruhland angegriffen. Müssen Betroffene bereits "Erfahrungen im Luftkrieg" gehabt haben, wenn sie von ihren furchtbaren Erlebnissen der Angriffe auf Dresden berichten?

Auch die "Aussagen von Laien", in 6000 m Höhe fliegende Flugzeuge als Tiefflieger  anzusprechen, dürften aus der Luft gegriffen sein. Sie sollen wahrscheinlich nur dazu dienen, jegliches Urteilsvermögen der betroffenen Dresdner in Frage zu stellen und Verwirrung stiften.

(Hervorhebungen nachträglich)

 

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